Pressestimmen über uns und unsere Arbeit

Original - Text / - Bild aus der "Leipziger Rundschau" vom 22.12.2015:
Liebes Liliput-Land – Mini-Ausstatter für Puppenstuben:

Corinna und Jörg Liebe

Ihr Name ist Programm. Corinna und Jörg lernten sich in der Spielzeugmacherschule im Erzgebirge kennen. Was vor rund 20 Jahren zaghaft begann, wurde der Bund fürs Leben. Zur Herzensangelegenheit der Liebes gehört, dass sie mit ihren handgefertigten Miniaturen kleine und große Kinder glücklich machen. Hinter dem Spielzeugland liegen sie feinsäuberlich und nummeriert aufgereiht: selbstgeschlagene Birken, Kiefern, Ahorn- und Nussbäume. Die mächtigen Stämme aus dem Leipziger Auwald müssen jahrelang trocknen. Vorn im Schaufenster der Manufaktur stehen die fertigen filigranen Möbel für Puppenstuben. Nur wenige Meter, aber Hunderte Arbeitsschritte liegen dazwischen. Und weil Corinna und Jörg zwar keine Zauberer, doch begnadete Handwerker sind, ist hier ihr Reich.
In der Werkstatt entstehen unter den geschickten Händen des Ehepaars kleine Betten, Bücherregale, Badschränke, Blumenvasen, Bügelbretter … Die Inneneinrichter von Puppenhäusern und Kaufmannsläden haben inzwischen 400 verschiedene magisch-schöne Miniaturen bis ins winzigste Detail selbst entwickelt, überwiegend im üblichen Maßstab 1 zu 12.
Natürlich lässt sich der nostalgische Abwaschtisch mit den zwei Schüsseln hervorziehen. Da öffnet sich der bewegliche Nähkasten und hat Platz für Mini-Nadel und Faden. Der gute alte Zeitungsbügel hält ein paar Seiten Papier zusammen. Das mögen Puppenhaus-Pilger aus ganz Deutschland. Für sie ist die Manufaktur in Frankenheim zu einer Lieblingsadresse geworden.
Selbst Miniaturfreunde in Japan und Frankreich kennen sie und bestellen.  „Wir sind auch für ganz spezielle Wünsche offen und versuchen, sie zu erfüllen“, erzählt Jörg Liebe und ergänzt: „Na, und wer möchte, kann uns durchaus mal beim Arbeiten über die Schulter schauen.“
Corinna und Jörg betreiben das Puppenstuben-Paradies in zweiter Generation. Wolfram Liebe gründete Ende der 80er-Jahre die Werkstatt. Sohnemann Jörg war schon als Kind oft in der Manufaktur und lernte so praktisch spielend seinen späteren Job. Denn es lag nahe, beim Vater in die Lehre zu gehen.
An der Wiege der erzgebirgischen Spielzeugherstellung in Seiffen bekam Jörg die gar nicht so graue Theorie vermittelt. In der berühmten Spielzeugmacher- und Drechselschule saß er mit Corinna auf einer Schulbank. Beide Lehrlinge verliebten sich ineinander und gründeten nach der Ausbildung in Frankenheim eine Familie. Der Altmeister empfing seine Schwiegertochter natürlich mit offenen Armen. Nun hatte er gleich zwei Spielzeugmacher unter seinem Dach.
Inzwischen übernahm Jörg Liebe die Manufaktur und arbeitet täglich gemeinsam mit seiner Frau an den Miniaturen von A wie Anrichte bis Z wie Zeichenzirkel. Tochter Dorothea (8) und Sohn Thaddäus (12) sind natürlich auch schon im Liliput-Land zu Hause. Sie könnten die dritte Generation Spielzeugmacher in Frankenheim werden.

von Thomas Gillmeister, Leipziger Rundschau
Bild: Dies ist zwar ein optischer Trick, doch Corinna und Jörg Liebe können sich in ihre selbst gefertigten Miniaturen gut hineinversetzen.
Foto: PICTURE POINT